15.12.2011

Überwältigend...

...war der gestrige Tag. Es war mein 85. Geburtstag, der eigentlich nur mit einem gemütlichen Restaurantbesuch mit meinen Kindern begangen werden sollte. Was aber wirklich auf mich zukommen würde, ahnte ich nicht. Neben Telefonaten und Glückwünschen von seiten des Hauses in Form von Blumen und Gebäck, hatte ich jede Menge zu tun, um mich auf meinen Ausflug vorzubereiten. Schließlich musste ja auch meine Wohnung präsentabel sein, wenn meine Kinder kamen. Eigentlich wollte ich mich vor dem Essen noch ein wenig ausruhen, aber daraus wurde nichts. Und ich war körperlich so groggy, dass ich am liebsten zuhause geblieben wäre. Was nun tun? Ich sagte meine Zahlenreihe für Müdigkeit auf, die auch tatsächlich gleich half. Kurz danach klingelte es bereits und meine Schwiegertochter kam, mich abzuholen. Meine Söhne warteten vor dem Eingang mit dem Auto. Und dann fuhren wir fast immer nur durch Wälder, bis wir das Restaurant am See erreichten. Etwas Schöneres und idyllischeres hätten sie nicht wählen können.

Es war ein großer 6-er-Tisch reserviert worden, obwohl wir ja nur zu Viert waren. Ich dachte mir nichts dabei, auch nicht, dass einer meiner Söhne plötzlich wieder verschwand. Als er zurückkam, brachte er zwei gute Freundinnen mit, beide im Alter meiner Söhne, mit denen wir alle früher regen Kontakt hatten. Aber wie das Leben so spielt - keiner hatte mehr Zeit, die Freundschaft zu pflegen. Als ich die beiden sah, kamen mir die Tränen - so freute ich mich über diese Überraschung. Das Essen war vom Allerfeinsten, unsere Gespräche lebhaft und interessant und alle fühlten sich pudelwohl. Ja, und dann packten sie alle ihre Geschenke für mich aus. Dabei hatte ich sooo gesagt, dass ich nichts wollte. Aber sie haben mich allesamt mit den schönsten Dingen beschenkt. Man muss wohl 85 werden, um sowas zu erleben.

Um 5 kamen wir schwer beladen in meiner Wohnung an, die in wenigen Minuten wieder wie ein Schlachtfeld aussah, denn meine wöchentliche Einkaufstour hatten wir auch noch drangehängt. Als alle wieder weg waren, schaffte ich es noch, das Tohuwabohu zu beseitigen, aber an ausruhen war immernoch nicht zu denken. Denn nun riefen mich meine Italienerfreunde an, die mich tagsüber nicht erreicht hatten.

Um zehn lag ich im Bett und gönnte mir endlich einen erholsamen Schlaf.