
Es war ein großer 6-er-Tisch reserviert worden, obwohl wir ja nur zu Viert waren. Ich dachte mir nichts dabei, auch nicht, dass einer meiner Söhne plötzlich wieder verschwand. Als er zurückkam, brachte er zwei gute Freundinnen mit, beide im Alter meiner Söhne, mit denen wir alle früher regen Kontakt hatten. Aber wie das Leben so spielt - keiner hatte mehr Zeit, die Freundschaft zu pflegen. Als ich die beiden sah, kamen mir die Tränen - so freute ich mich über diese Überraschung. Das Essen war vom Allerfeinsten, unsere Gespräche lebhaft und interessant und alle fühlten sich pudelwohl. Ja, und dann packten sie alle ihre Geschenke für mich aus. Dabei hatte ich sooo gesagt, dass ich nichts wollte. Aber sie haben mich allesamt mit den schönsten Dingen beschenkt. Man muss wohl 85 werden, um sowas zu erleben.
Um 5 kamen wir schwer beladen in meiner Wohnung an, die in wenigen Minuten wieder wie ein Schlachtfeld aussah, denn meine wöchentliche Einkaufstour hatten wir auch noch drangehängt. Als alle wieder weg waren, schaffte ich es noch, das Tohuwabohu zu beseitigen, aber an ausruhen war immernoch nicht zu denken. Denn nun riefen mich meine Italienerfreunde an, die mich tagsüber nicht erreicht hatten.
Um zehn lag ich im Bett und gönnte mir endlich einen erholsamen Schlaf.