28.02.2013

Der LAGO

Außer Gebäude zu sanieren oder neue zu errichten, musste man sich auch um die die Landwirtschaft kümmern. Ein älteres Mitglied übernahm die Pflege der Weinstöcke und war verantwortlich für die Produktion von biologischen Weinsorten. Auf den Feldern wurden verschiedene Getreidesorten angebaut und von den Olivenbäumen die Früchte geerntet, um Olivenöl herzustellen. Da die Qualität exzellent war, verwendeten wir alle nur noch unser eigenes Öl. Der ohne Herbizide gezüchtete Weizen wurde auf altherkömmliche Art in Steinmühlen gemahlen. Für den Gemüseanbau sorgte ein schon sehr betagter Sizilianer, der aber die Pflanzen mit Kunstdünger versorgte und Schädlinge mit giftigen Mitteln bekämpfte. Da ich inzwischen meine Arbeit auf dem Biohof meines Mannes aufgegeben hatte, konnte ich mich nun täglich für den LAGO einsetzen. Eine Zeit lang hatte ich unseren noch provisorischen Imbissstand mit deutschen, selbstgebackenen Kuchen beliefert, der mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Aber als ich feststellte, dass in unserem Gemüsegarten nicht biologisch gearbeitet wurde, wollte ich ihn unbedingt konvertieren. Dabei stieß ich auf große Ablehnung bei dem alten Gärtner, aber auch wenig Verständnis bei den übrigen Mitgliedern. Sie waren alle überzeugt, dass man bei Gemüse nicht auf Gifte verzichten könne. Aber ich fand dann doch einen Mitstreiter und zusammen schafften wir es, biologisches Gemüse anzubauen. Davon waren alle begeistert und ein paar junge Leute starteten einen biologischen Gemüseanbau in großem Stil. Vorher hatten sie aber entsprechende Lehrgänge besucht. Ich selber musste meine Gärtnertätigkeit aufgeben, da ich mir einen Knieschaden zugezogen hatte.