Über mein Leben, meine Gedanken, meine Aufgaben und meine Projekte als 86-jährige wohnhaft in Hamburg..
28.02.2013
Der LAGO
Außer
Gebäude zu sanieren oder neue zu errichten, musste man sich auch um
die die Landwirtschaft kümmern. Ein älteres Mitglied übernahm
die Pflege der Weinstöcke und war verantwortlich für die Produktion
von biologischen Weinsorten. Auf den Feldern wurden verschiedene
Getreidesorten angebaut und von den Olivenbäumen die Früchte
geerntet, um Olivenöl herzustellen. Da die Qualität exzellent war,
verwendeten wir alle nur noch unser eigenes Öl. Der ohne Herbizide
gezüchtete Weizen wurde auf altherkömmliche Art in Steinmühlen
gemahlen. Für den Gemüseanbau sorgte ein schon sehr betagter
Sizilianer, der aber die Pflanzen mit Kunstdünger versorgte und
Schädlinge mit giftigen Mitteln bekämpfte. Da ich inzwischen meine
Arbeit auf dem Biohof meines Mannes aufgegeben hatte, konnte ich mich
nun täglich für den LAGO einsetzen. Eine Zeit lang hatte ich
unseren noch provisorischen Imbissstand mit deutschen,
selbstgebackenen Kuchen beliefert, der mit großer Begeisterung
aufgenommen wurde. Aber als ich feststellte, dass in unserem
Gemüsegarten nicht biologisch gearbeitet wurde, wollte ich ihn
unbedingt konvertieren. Dabei stieß ich auf große Ablehnung bei dem
alten Gärtner, aber auch wenig Verständnis bei den übrigen
Mitgliedern. Sie waren alle überzeugt, dass man bei Gemüse nicht
auf Gifte verzichten könne. Aber ich fand dann doch einen
Mitstreiter und zusammen schafften wir es, biologisches Gemüse
anzubauen. Davon waren alle begeistert und ein paar junge Leute
starteten einen biologischen Gemüseanbau in großem Stil. Vorher
hatten sie aber entsprechende Lehrgänge besucht. Ich selber musste
meine Gärtnertätigkeit aufgeben, da ich mir einen Knieschaden
zugezogen hatte.